Pfefferspray darf aus rechtlicher Sicht nur zur Abwehr von Tieren eingesetzt werden. In Ausnahmefällen wird es aber auch gegen Menschen angewendet, beispielsweise zur Verteidigung in konkreten Angriffssituationen. Doch wie wirkt Pfefferspray eigentlich und wie lange hält diese Wirkung an?

Wie wirkt Pfefferspray?

Im Pfefferspray ist das Oleoresin Capsicum (OC) enthalten, das aus Pfefferschoten gewonnen wird. Dieser Wirkstoff ist per se nicht giftig und verursacht auch keine nachhaltigen Schäden beim Menschen. Die kurzfristigen Reaktionen können aber umso heftiger ausfallen. Während CS-Gas im Verdacht steht, nicht bei jedem Angreifer wirksam zu sein, wirkt Oleoresin Capsicum sowohl bei menschlichen als auch tierischen Angreifern. 

Die Wirkung des Pfeffersprays auf den Menschen

Auch die Polizei setzt manchmal Pfefferspray zur Verteidigung ein, insbesondere dann, wenn sie sich gegen größere Menschengruppen durchsetzen muss. Der Angreifer spürt die Reaktion sofort. Der Wirkstoff reizt die Schleimhäute im Gesicht, die Haut und die Atemwege.

Die konkreten Symptome sind:

Die Augen werden gerötet, die Bindehaut schwillt an und es kommt zum starken Tränenfluss. Der Betroffene spürt starke Schmerzen und muss unwillkürlich die Augen schließen. Dadurch wird er handlungsunfähig. Die Symptome lassen etwa nach 30 Minuten wieder nach.

Atmet der Angreifer das Pfefferspray ein, dann kann sich die Wirkung auch auf die Atemwege erstrecken. Die Stärke der Symptome ist abhängig von der Menge des eingeatmeten Sprays. Der Betroffene spürt einen starken Hustenreiz bis hin zur Atemnot. Wer unter Asthma leidet, muss mit umso heftigeren Symptomen rechnen. Die Wirkung lässt allerdings schnell wieder nach.

Auch die Haut reagiert auf den Kontakt mit dem Pfefferspray. Es kann zu schmerzhaften Reaktionen kommen, die sich durch Schwellungen, Rötungen und brennende Schmerzen zeigen. Diese Symptome halten etwa eine Stunde an. Leichte Schmerzen und Reizungen sind mitunter bis zu 48 Stunden zu spüren.

In einigen Fällen führt der Einsatz eines Pfeffersprays auch zu Krämpfen und einer vorübergehenden Orientierungslosigkeit.

Erste-Hilfe-Maßnahmen beim versehentlichen Kontakt mit Pfefferspray

Wer Pfefferspray zur Tierabwehr bei sich trägt, muss immer sicherstellen, dass kein Mensch dadurch zu schaden kommt. Natürlich kann es trotzdem passieren, dass der Anwender ein Tier verjagen will und dabei einen Menschen trifft, der zufällig um die Ecke kommt oder sich durch Gegenwind sogar selbst kontaminiert.

In diesem Fall sollte sofort frisches Wasser zur Hand sein – aus einem Brunnen, einem nahegelegenen See oder einer Wasserflasche. Versuchen Sie, die betroffenen Stellen gut abzuspülen und den Reizstoff abzuwaschen. Bitte vermeiden Sie dabei, das Pfefferspray beispielsweise von der Haut abzuwischen – es könnte passieren, dass Sie den Wirkstoff nur noch tiefer in die Haut einreiben. Die Kleidung, die in Kontakt mit dem Pfefferspray gekommen ist, sollte nach Möglichkeit sofort abgelegt werden.