Pfefferspray ist vor allem bei Frauen das Mittel der Wahl, wenn es um Selbstverteidigung geht. Viele Nutzerinnen führen es in der Handtasche mit sich. Kein Wunder, verleiht es doch Sicherheit und sorgt für eine gewisse Erleichterung auf dem einsamen Nachhauseweg durch den Stadtpark oder in bedrohlichen Situationen. Allerdings wissen nur die wenigsten Besitzer, wie ein Pfefferspray überhaupt einzusetzen ist, welche unterschiedlichen Modelle es gibt und wann bzw. ob der Einsatz eigentlich legal ist.

Ist die Anwendung bzw. der Besitz von Pfefferspray legal?

Nur wenn Pfefferspray als Tierabwehrspray deklariert wird, ist es in Deutschland frei verkäuflich und sowohl sein Besitz als auch seine Mitführung legal. Die Einstufung als Tierabwehrspray besagt, dass es – wie der Name schon sagt – für den Einsatz gegen angreifende Tiere gedacht ist. Es darf natürlich unter keinen Umständen vorsätzlich gegen Menschen gerichtet werden. Jedoch ist die Nutzung des Sprays nicht strafbar, sofern es in nachweislichen Notwehrsituation eingesetzt wurde (Paragraph 32 StGB). Wann es sich jedoch um Notwehr handelt, ist nicht immer ganz eindeutig und wird im Zweifelsfall von einem Richter entschieden.

Pfefferspray mit Sprühstrahl oder Sprühnebel?

Die am häufigsten vertriebenen Sprays verfügen entweder über einen Sprühstrahl oder einen Sprühnebel. Der Strahl hat gegenüber dem Nebel eine größere Reichweite und kann bis zu fünf Meter weit sprühen, während der Nebel Angreifer in bis zu drei Metern Entfernung treffen kann. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Ein Spray mit Sprühnebel ist auch von Ungeübten leicht zu benutzen. Der Sprühstrahl ist dagegen windstabil, was verhindert, dass das Spray in die eigenen Atemwege gelangt. Die Handhabung mit Sprühstrahl sollte aber vor einem Ernstfall trainiert werden, da dieser zielgerichtet einzusetzen ist.

Ist eine falsche Bedienung überhaupt möglich?

Eine fehlerhafte Bedienung wird durch den Einsatz eines Sprays mit Sprühstrahl bereits minimiert. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme bietet eine Verschlusskappe, die auch in absoluten Stresssituationen bedient werden kann. Ratsam ist eine Flip-Top-Abdeckung, die eine einfach Handhabung und ungewolltes Auslösen verhindert.

Behandlung nach dem Kontakt mit Pfefferspray

Sollte es passieren, dass man selbst Opfer des Sprays geworden ist, so äußert sich dies durch einen brennenden Schmerz in den Augen und Atemwegen. Ein Jucken an den betroffenen Stellen, sollte unbedingt unterlassen werden, da es den Schmerz nur verstärkt. Ohne Behandlung klingen die Schmerzen innerhalb einer halben Stunde ab. Eine Linderung verschafft das Entfernen des reizenden Wirkstoffs Capsaicin. Im Gesicht gelingt das mit einem Taschentuch und leichtem Tupfen. Augen spült man unter fließendem Wasser. Auch Mund und Rachen müssen gespült werden. Anschließend sollte man die Kleidung und auch die Haare vorsichtig mit kalten Wasser auswaschen.

Darf man Pfefferspray auch auf Reisen mit sich führen?

In Deutschland ist Tierabwehrspray frei erhältlich und legal. Wer plant, sein Pfefferspray auch außerhalb Deutschland mitzuführen, sollte sich über die Gesetze im Zielland bei der Deutschen Botschaft informieren und die ausführende Fluggesellschaft kontaktieren, da viele Airlines „Selbstverteidigungsgeräte“ im Gepäck nicht erlauben und ein Spray in anderen Ländern unter anderem als „verbotene Waffe“ eingestuft wird.