Pfefferspray, das war doch dieses Zeugs, das man auf sein Grillfleisch gibt, damit das schön pikant schmeckt? Direkt in der praktischen Sprühflasche. Ja, wofür denn sonst? Das muss es sein!
Das dachte sich offenbar Csarmann, der bei Amazon ein Pfefferspray kaufte und dort folgende Rezension hinterließ:
Die armen Gäste der Gartenparty, die die „Steaks from hell“ womöglich nichtsahnend kosten mussten. Fast mehr Sorgen bereitet mir die jedoch Zahl der Personen – aktuell unglaubliche 171 – die die Rezension als nützlich bewertet haben.
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
Ich persönlich halte diese Rezension für ein Produkt des anhaltenden Sommerlochs, wahrscheinlicher aber für einen geschickten Marketing-Gag des Amazonverkäufers oder Herstellers. Immerhin hat es diese Rezension bis in die Huffington Post geschafft.
Dass derart Fragen nach Bekömmlichkeit und Geschmack des Pfeffersprays wohl auch ernstgemeint sind, habe ich bei diversen Kundenanfragen auch schon feststellen dürfen. Daher möchte ich an dieser Stelle die Unwissenden nochmals zum Thema aufklären.
Was ist Pfefferspray?
Pfefferspray ist ein Reizstoff, der zur Abwehr von aggressiven Tieren und Menschen eingesetzt wird. Mit dem Begriff Pfefferspray wird der Wirkstoff Oleoresin Caspicum und das Sprühgerät bezeichnet. Im Allgemeinen nutzt man es als Distanzwaffe. Das Funktionsprinzip ist nicht anders als bei Sprühdosen, wie z.B. Haar- oder Deospray. Der Grundbestandteil ist ein Metallbehälter aus Weißblech oder Aluminium. Auf dem Metallbehälter befinden sich Ventil, Sprühkopf und Schutzkappe. Das Ventil und die Sprühkappe sorgen für die genaue Dosierbarkeit des Reizstoffes. Der Ventilkörper ist mit einem Steigrohr verbunden. Damit man Sprühen kann, wird ein flüssiges Treibmittel benötigt, das den erforderlichen Druck erzeugt. Mittlerweile wird überall Gas verwendet.
Was ist Oleoresin Caspicum?
Pfefferspray enthält den natürlichen Wirkstoff Oleoresin Capsicum, einem Pfefferkonzentrat, das aus Chilischoten gewonnen wird. Dieses bedeutet auch für den bissigsten Vierbeiner den technischen KO. Pfefferspray verfehlt seine Wirkung auch nicht bei relativ schmerzunempfindlichen Personen, wie z. B. alkohol- bzw. drogensüchtigen Menschen oder auch Psychopathen.
Die Wirkungsweise eines Pfeffersprays
Pfefferspray bewirkt eine sofortige Schwellung der Schleimhäute. Man ist für mindestens 10 Minuten nicht mehr in der Lage, die Augen zu öffnen. Hat man den Wirkstoff auch eingeatmet, kommt es zu Husten und Atemnot. Auf der Haut ist ein “Brennen” spürbar und für 15 bis mindestens 40 Minuten stellt sich ein Juckreiz ein. Je nach Dosierung des Wirkstoffes kann es bis zu 48 Stunden dauern, bis sich die Haut wieder beruhigt hat.
Fazit
Ich möchte niemandem Vorschriften machen. Aber wer die vorstehenden Absätze aufmerksam gelesen hat, ist in der Lage selbst zu entscheiden, womit er bei der Grillparty seine Steaks würzt 😉
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