Die Bezeichnung Pfefferspray ist auf einen typischen Übersetzungsfehler zurück zu führen. Der Wirkstoff des Sprays wird aus der Chilischote gewonnen, die in England früher auch als „spanischen Pfeffer“ bezeichnet wurde. Die ersten Abwehrsprays mit Oleoresin Capsicum (OC) hießen demzufolge dann auch Pepper Spray, was einfach eins zu eins ins Deutsche als „Pfefferspray“ übersetzt wurde.
Wirkstoff von Pfefferspray aus Chilischote
Das Pfefferspray riecht keineswegs nach Pfeffer, sondern das in ihm enthaltenen Capsaicin löst einen Hitze- und Schärfereiz auf die Schleimhäute aus.
Der Wirkstoff Oleoresin Capsicum sitzt vor allem in den Innenwänden und den Kernen der Schote und sorgt beim Verzehr für das Brennen im Mund. Will man diesen Effekt mildern, muss man nur Kerne und Innenwände entfernen.
Das Brennen, welches wir beim Verzehr wahrnehmen, ist aber nicht auf tatsächliche Wärme zurück zu führen. Das Capsaicin wirkt auf die selben Nerven, die eigentlich für die Wahrnehmung von Wärme verantwortlich sind und die uns vor zu heißen Speisen warnen sollen. Dieser Wärmeeffekt kommt im übrigen auch in medizinischen Wärmepflastern gezielt zur Anwendung.
Menschen nehmen die Schärfe von Chilischoten individuell verschieden wahr. Manche trainieren sich sogar darauf, möglichst scharfe Schoten zu essen. Durch den häufigen Verzehr von Capsaicin verringert sich die Empfindlichkeit der Rezeptoren.
Falls man aber doch einmal zuviel des Guten abbekommen hat, sollte man zum Löschen der Schärfe mit Milch spülen. Oleoresin Capsicum ist fettlöslich, das Fett in der Milch bindet den Wirkstoff und wirkt somit lindernd.
Faktoren wie das Klima, die Lage des Anbaugebietes, die Dauer der Sonnenstunden, die optimale Versorgung mit Nährstoffen und ein möglichst geringes Streßlevel für die Pflanze haben einen großen Einfluss auf den Gehalt an Capsaicin in der Chili. Die gleiche Sorte einer Chilischote kann daher unterschiedliche Anteile an Capsaicin enthalten. Das aus den Chilischoten gewonnene Capsaicin ist aber nicht nur für den Verzehr geeignet. Es findet zum Beispiel auch im Pfefferspray und medizinischen Wärmepflastern Verwendung.
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